Donnerstag, den 11. Dezember 2014 15:34 Alter: 5 Jahr(e)

TSV 1862 Radeburg: Herbst-Vize in der Sachsenliga

Kategorie: Radeburg und Umgebung

VON: AS / KK / RA

Festsetzen in der Sachsenliga, war auch in diesem Jahr das erklärte Ziel für die erste Männermannschaft der TSV 1862 – und wer hätte das gedacht. Spielt man um den Aufstieg mit? Davon ist keine Rede, denn die Abstände sind sehr knapp und ganz am Schluss zählen bei Punktgleichheit die Spiele gegeneinander. Zwischen 2 und 4 sind es nur zwei Punkte. In der vergangenen Saison wurde Radeburg am Ende noch in die zweite Tabellenhälfte durchgereicht, obwohl auch Platz zwei bis zum letzten Spieltag drin zu sein schien. Mit 38:27 gegen den HSV Weinböhla machte die Hrib-7 Radeburg ein tolles Weihnachtsgeschenk.

Vom Derby gibt es auch eine kurze Videosequenz
Vom Derby gibt es auch eine kurze Videosequenz

Nur anfangs besorgte Mienen - unter den Zuschauern: die Herren in der hinteren Reihe Dr. Rastislav Trtik und Gunter Funk, vorn rechts Sponsor Hans-Dieter Fraß von der gleichnamigen Firma aus Thiendorf.
Nur anfangs besorgte Mienen - unter den Zuschauern: die Herren in der hinteren Reihe Dr. Rastislav Trtik (li.) und Gunter Funk, vorn rechts Sponsor Hans-Dieter Fraß von der gleichnamigen Firma aus Thiendorf.

Das Kreisderby in der Sachsenliga hatte auch einen besonderen Überraschungsgast: Dr. Rastislav "Rasti" Trtik. Der Sportpädagoge trainierte in der tschechischen Nationalmannschaft einst sowohl unseren Spielertrainer Martin Hrib, als auch den Spielertrainer der Weinböhlaer Gäste Martin Kovar. Aufgrund der Kooperation der TSV mit dem HC Empor Rostock, wo "Rasti" zuletzt Trainer war, hatte er versprochen, das Spiel seiner beiden ehemaligen Schützlinge zu besuchen. "Rasti" war bis 2003 Tschechischer Nationaltrainer und führte in der Saison 2004/05 den MT Melsungen in die 1. Handball-Bundesliga. Mit HT Tatran Prešov spiele er zwischen 2008 und 2010 in der Champions League. Unser Gast war von der Organisation, der Atmosphäre der Zuschauer und Fans voll auf begeistert. Er sagte beim gemütlichen Ausklang in der Auswertung: "Das war entsprechend den Möglichkeiten „bundesligareif".

Zum Sondertraining am Freitag wurde Martin Hrib erstmals von Gunter Funk unterstützt, der auch künftig bei den Männern und dem Nachwuchs helfen wird. Gunter war neben Paul Tiedemann und Klaus Langhoff der 3. Trainer der DDR-Nationalmannschaft und auf vielen Trainerstationen in der DDR- und der Bundesliga tätig. Unter anderem führte er die A- Jugend des HC Empor Rostocks in die Bundesliga. Er trainierte unter anderem unseren Benjamin Holtz und den Bruder von unserem Hein Wiebe, der jetzt im Nachwuchs des SC Magdeburg spielt.

Die Trainingseinheiten zeigten sofort Wirkung. Michael Tietze (Michi) der noch am Vorabend mit den anderen jungen Spielern bis zum „Umfallen“ Sprungwürfe trainierte, fand endlich wieder zu alter Form zurück. Was Rasti und Gunter auch begeisterte.

Mit dem Einlaufen unserer Mannen bei weihnachtlicher Atmosphäre und dem „Beben“ des Meißner Bergs in der Paul-Tiedemann-Sporthalle wurde der wahrscheinlich „älteste“ Fan des Handballsports in Radeburg, der regelmäßig zu den Heimspielen kommt, geehrt. Die 1. Männermannschaft dankte Gottfried Lösche für die anhaltende Treue. An seiner Mimik und Gestik konnte man erkennen, dass er sehr gerührt war von dieser Aktion und dem Applaus der Zuschauer in der ausverkauften Sporthalle.

Aber besser als mit einem 38:27 Heimerfolg gegen einen starken HSV Weinböhla konnten die Männer der TSV ihm, allen anderen Fans, den vielen Helfern im Umfeld und sich selbst gar nicht danken. Sie konnten einen wichtigen Sieg im Kampf um die vorderen Tabellenplätze erzielen. In der ausverkauften Paul-Tiedemann-Halle sorgten beide Fanlager für tolle Derbyatmosphäre von Anpfiff an.

Trainer Hrib vertraute seiner gewohnten 6:0 Formation mit dem besonderen Fokus auf die Kreise vom Weinböhlaer Spielertrainer Martin Kovar. Die Radeburger Abwehr war allerdings teilweise übertrieben offensiv und bot zu große Lücken für die gegnerischen Kreisläufer. Jener Martin Kovar setzte diese dann auch gut ein und erwies sich als sehr sicherer 7-Meter-Schütze, indem er jede dieser Aufgaben löste. Damit waren die Mittel gegen Radeburg auch schon erschöpft und das war ihr Manko. Aus dem Rückraum und von den Außenpositionen erwiesen sich die Mannen des HSV Weinböhla als nicht torgefährlich genug, um die Radeburger an diesem Derby-Nachmittag in Bedrängnis zu bringen. Die TSV setzte hingegen auf schnelles Umschalten von Abwehr auf Angriff und war sichtlich bemüht, das Tempo über 60 Minuten hochzuhalten. Besonders Michi Tietze zeigte dabei wieder seinen unwiderstehlichen Zug zum Tor. Insgesamt 11 Tore steuerte der Radeburger Spielgestalter zum Gesamtergebnis bei. Beim 20:15 Halbzeitstand hatten die Zuschauer bereits viele schöne Spielzüge gesehen.

In der Halbzeitpause wurde ein ehemaliger DDR-Oberliga-Spieler aus Radebeul, langjähriger, verdienstvoller Trainer der TSV, unser Hans-Joachim Pinkert , in würdiger Form und unter großem Beifall verabschiedet. Hier nochmals ein ganz großer Dank an „Pinki“ für seine unermüdliche Einsatzbereitschaft und Zuverlässigkeit.

Als die Mannschaft nach dem Pausentee mit gelungenen Spielzügen auf 24 Tore davon zog dachte mancher sicher, der Drops sei gelutscht. Aber die „Weinquetscher“ quetschten auch ihre letzten Körner aus den Trauben und kämpften sich wieder heran. Mancher fühlte sich an Kamenz erinnert, als auch zu Beginn der zweiten Halbzeit Hochmut, Leichtsinn und Schlendrian den Gegner noch mal aufbauten.

Aber im Gegensatz zum Auswärtsspiel nahmen sich alle wieder zusammen und nachdem sich die Gäste zum zwischenzeitlichen 25: 22 herangekämpft hatten, scheiterten sie im Überzahlspiel mehrfach an der sich wieder stabilisierenden Abwehr der Radeburger und fingen sich Tore durch blitzschnell vorgetragene Konter ein. Schön zu sehen, dass auch die jungen Radeburger um Clemens Schütt, Bastian Eckardt und Julian Arndt in den letzten 15 Minuten der Partie Spielanteile erhalten konnten und diese auch ansprechend nutzten. Gerade diese Spieler sind gefordert, sich im Training für weitere Einsätze zu empfehlen und damit die TSV noch unausrechenbarer zu machen.

Die Gäste aus Weinböhla kämpften trotz des aussichtslosen Rückstandes bis zum Schluss und verloren am Ende doch um ein paar Tore deutlicher, als es dem Kräfteverhältnis entsprochen hätte. Am verdienten Sieger der Partie bestand aber keinerlei Zweifel.

Mit diesem Heimsieg überwintert die Hrib-Sieben das Spieljahr 2014 auf einem ausgezeichneten zweiten Tabellenplatz. Die Mannschaft trainiert schon wieder ab dem 29.12.2014 in Vorbereitung auf den für alle nicht einfachen Termin des Auswärtsspiels gegen Spitzenreiter Plauen- Oberlosa, das schon am 03.01.2015 um 18:30 Uhr in Plauen stattfindet.

Unser Bus fährt ab 15:00 Uhr vom Busbahnhof Radeburg. Alle, die unsere Mannschaft beim wichtigen Auswärtsspiel unterstützen wollen, bitte wir um Info an Stefanie Gründler (0162- 2050974)!

Schon eine Woche später folgt gegen Leipzig (z.Zt. Vierter) der nächste Auswärts-Kracher.

An dieser Stelle wünschen die erste Männermannschaft und die gesamte Abteilung Handball allen Zuschauern, Fans, Sponsoren, Verantwortlichen, allen Helfern im Umfeld und besonders auch Hedi Fehrer, der Witwe unseres verstorbenen Paul Tiedemanns, den Tiedemann-Brüdern und den Familien der Kinder von Paul Tiedemann eine besinnliche Weihnachtszeit und uns zusammen einen guten Rutsch ins neue Jahr.

Die TSV spielte mit: Clemens Schütt (1), Michael Tietze (11), Benjamin Holtz (5), Mario Scholz (5), Martin Kaiser (3), Andreas Schütz (3), Bastian Eckart (2), Christoph Straube, Martin Hrib, Daniel Soos (3), Norman Komar, Stefan Friebe, Maik Buschhaus (4/3), Julian Arndt (1/1) 


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