Mittwoch, den 20. November 2013 21:47 Alter: 6 Jahr(e)

3. Preis für Käthe-Kollwitz-Gedenkstätte im Wettbewerb „Ländliches Bauen“

Kategorie: Dresdener Heidebogen, Dresdener Land und Umgebung

VON: SMUL

Die Preisträger des Landeswettbewerbes „Ländliches Bauen“ 2013 stehen fest. Im ehemaligen Rittergut von Thallwitz (Landkreis Leipzig) hat Staatsminister Frank Kupfer heute (18. November 2013) 17 von insgesamt 141 Bauprojekten auf dem Land ausgezeichnet. Fünf Beiträge erhielten einen mit  je 2 000 Euro dotierten Ersten Preis. Zu ihnen gehören zwei sanierte historische Hofanlagen in Frohburg und Bad Brambach, zwei Umbauten von ehemaligen Scheunen zum Wohnen für junge Familien in Großbothen und Frankenthal sowie der Umbau eines ehemaligen Rinderstalles zu einer Sozialwerkstatt in Nebelschütz. Einen 3. Preis erhielt die Gedenkstätte in Moritzburg.

Erste Bewährungsprobe für die neu gestalteten Aussenanlagen des Rüdenhofes war das Fisch- und Waldfest.
Erste Bewährungsprobe für die neu gestalteten Aussenanlagen des Rüdenhofes war das Fisch- und Waldfest.

An der Veranstaltung in der historischen Scheune des heutigen KulturGUTes nahmen 150 Gäste teil. 

„Mit dem Wettbewerb wollen wir die Dörfer mit ihrer wunderbar sanierten Bausubstanz in das Blickfeld der Öffentlichkeit rücken. Mir sind dabei die Nutzung vorhandener Bausubstanz und damit auch der Erhalt raum- und ortsbildprägender Gebäude besonders wichtig“, betonte Staatsminister Kupfer bei der Preisverleihung. „Gerade wenn Baumaterialien und damit Ressourcen Herstellungsenergie noch einmal genutzt werden können, ist das Nachhaltigkeit im wahrsten Sinne des Wortes“.

Mit der Integrierten Ländlichen Entwicklung seit 2007 hat der Freistaat Sachsen 3 190 Projekte in ländlichen Gebäuden und Freianlagen mit mehr als 270 Millionen Euro unterstützt. Diese Förderung soll auch in der neuen Förderperiode ab 2014 fortgesetzt werden. Die im Wettbewerb „Ländliches Bauen“ 2013 ausgezeichneten Beiträge zeigen besonders gut, wie zeitgemäße Architektur und auf die Zukunft gerichtete Konzepte in  historische Bauten auf dem Land integriert werden können. Die mit Fachleuten aus Architektur, Denkmalpflege und Landesgeschichte besetzte Jury unter Leitung von Prof. Thomas Will, Inhaber des Lehrstuhls „Denkmalpflege und Entwerfen“ der TU Dresden, zeigte sich von der Qualität der Beiträge und der Initiative der Bauherren im ländlichen Raum beeindruckt.

Die Jury wählte die zwölf Preisträger in den Kategorien Umnutzung, Sanierung, Neubau und Dorfumbau aus. Einen 3. Preis erhielt die Gestaltung der Außenanlage des Rüdenhofes in Moritzburg. Bauherr war die Stiftung Käthe Kollwitz Haus Moritzburg und geplant wurde das Vorhaben von der Rüffert und Krauße Planungs GmbH Frohburg.

„Die Gestaltung der Außenanlage des Hauses, in dem Käte Kollwitz lebte und in dem heute ein Museum an sie erinnert, überzeugt durch die Angemessenheit der eingesetzten Mittel. Durch Neuordnung des Besucherverkehrs wurde der Anschluss an den ländlichen Außenraum verbessert,“ heißt es ind er Beurteilung zur Preisverleihung. „Der Hofbereich mit seiner unversiegelten Bodengestaltung, Pflanzelemente, eine kluge Wegeführung, die Definition und Öffnung des Außenraums und die Einbeziehung ausgewählter Kunstwerke ergänzen das charmante Ensemble auf wohltuend schlichte Weise und unterstützen seine Wahrnehmung als öffentlichen Kunstraum und Erinnerungsort.“

Die Leiterin der Einrichtung, Sabine Hänisch, ergänzt: „Das Werk von Käthe Kollwitz wird weltweit geschätzt und gepflegt. Doch nur ein Ort, an dem sich die Persönlichkeit der Künstlerin noch heute authentisch erfahren lässt, hat Krieg und Zerstörung überstanden: ihr letzter Wohnsitz und späteres Sterbehaus in Moritzburg.Der erste Eindruck, den der Gast vom Sterbehaus der großen Grafikerin und Bildhauerin bekommt, wird durch das Außengelände bestimmt. Es soll der Würde des Ortes angemessen sein. Das Außengelände ist ständig öffentlich zugänglich. Es kann von den Besuchern zum Innehalten oder auch als Raststätte und Picknickplatz genutzt werden. Schulklassen können das Gelände während der Projekttage im Kollwitz-Haus für sich erschließen – zum künstlerischen Arbeiten im Freien oder als Spielplatz. Mehrere Skulpturen, darunter auch Arbeitsergebnisse des Moritzburger Bildhauersymposiums, verleihen dem Gesamtbild optische Akzente.“

Der Sächsische Landeswettbewerb "Ländliches Bauen" fand seit 1991 zum 14. Mal statt. Anliegen des Wettbewerbes ist es, Ansporn und Anregung für die Bewahrung und Entwicklung ländlicher Baukultur zu geben und die Projekte einer breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen.

 

Links:

 

 

 


Kommentieren auf Gefällt mir!